Veranstaltung: | JHV - Kommunalwahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2.4 Kapitel 3: Macht Dortmund zu einem Zuhause für alle Menschen |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Jahreshauptversammlung |
Beschlossen am: | 03.05.2025 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Jugend
Text
Die Jugend ist unsere Zukunft. Junge Menschen haben innovative Ideen, frische
Perspektiven und den Mut, Veränderungen anzustoßen. Da sie jedoch noch nicht
alle wählen dürfen und nur einen kleinen Prozentsatz in unserer alternden
Gesellschaft ausmachen, werden sie viel zu selten gehört und Politik wird häufig
an ihren Interessen vorbei gemacht. Sie verdienen unsere Solidarität und unser
Gehör, wenn es um ihre Themen geht. Für uns GRÜNE ist klar, dass wir die Stimmen
der Jugend in Dortmund stärker hören wollen, ihre aktive Beteiligung an der
Gestaltung unserer Stadt fördern und sie dazu befähigen wollen, ihre Stadt
selbstbestimmt mitzugestalten.
Für die Mitbestimmung junger Menschen
Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass junge Menschen in Dortmund bei allen sie
betreffenden Entscheidungen mitreden und mitgestalten können. Ob in der Schule,
im Verein oder in der Stadtplanung - die Perspektiven der Jugend müssen gehört
und ernst genommen werden. Die Beteiligung junger Menschen ist essenziell für
die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Jugendliche kennen ihre Bedürfnisse am
Besten, daher sind sie Expert*innen für ihre Belange. Wir wollen Dortmund nicht
für, sondern mit Kindern und Jugendlichen gestalten.
Um die Beteiligung möglichst aller jungen Menschen in Dortmund zu fördern und so
Selbstwirksamkeit erlebbar zu machen und zu stärken, werden wir
ein Jugendparlament mit einem eigenen selbstverwalteten Budget für
Dortmund einführen und den Mitgliedern analog zum Seniorenbeirat ein
Beratungs- und Antragsrecht in ihren jeweiligen Bezirksvertretungen geben.
- bei der Besetzung des Jugendparlaments eine repräsentative Zusammensetzung
anstreben, die junge Menschen mit verschiedenen sozioökonomischen
Hintergründen und von unterschiedlichen Schulformen repräsentiert.
durch projektbezogene Beteiligung schnelle Selbstwirksamkeit ermöglichen.
einen städtischen Fördertopf für kreative Projekte an Schulen und
Jugendeinrichtungen schaffen.
Jugendliche konsequent in die Gestaltung ihrer Quartiere mit einbeziehen.
- digitale Kinder- und Jugendstadtteilpläne mit Vorschlagsmöglichkeiten
einführen, die übersichtlich Angebote für Kinder und Jugendliche im
Stadtteil zeigen und gleichzeitig die Möglichkeit bieten, Ideen und
Bedürfnisse einzubringen, um sie frühzeitig zum Bestandteil einer
modernen, demokratischen Stadtplanung zu machen.
Erfolgsgeschichten von Beteiligung junger Menschen stärker sichtbar machen
und uns kritisch damit befassen, dass noch nicht alle Jugendlichen
aufgrund von verschiedenen sozioökonomischen Hintergründen die Möglichkeit
haben, sich zu engagieren.
den Social-Media-Auftritt der Stadt jugendorientierter machen, indem wir
eine Jugendredaktion für alle Medien und insbesondere Social Media Kanäle
der Stadt von und für Jugendliche schaffen.
Für Unterstützung, die ankommt
Die mentale Gesundheit junger Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Wir wollen Jugendliche dabei unterstützen, resilient und selbstbewusst durchs
Leben zu gehen. Dafür braucht es niedrigschwellige Angebote und kompetente
Ansprechpartner*innen.
Für ein ausreichendes Unterstützungsangebot für junge Menschen werden wir
verstärkt auf niederschwellige Angebote für Kinder und Jugendliche setzen,
an den Orten, wo sie sich aufhalten.
ambulante und präventive Hilfen ausbauen, um sie an die Bedarfe
anzupassen.
uns insbesondere für kostenlose, anonyme und verfügbare Online-
Beratungsangebote für junge Menschen in Krisensituationen einsetzen.
- die Jugendhilfe und die Jugendhilfedienste in Dortmund weiter stärken.
Dabei müssen insbesondere die Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder und
Jugendliche in Notsituationen nachhaltig und zukunftsfähig ausgebaut
werden.
Schulpsycholog*innen an jeder weiterführenden Schule einsetzen und die
Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt Dortmund stärken.
Präventionsprogramme zur Stärkung der psychischen Gesundheit und gegen
Einsamkeit an Schulen und in Jugendeinrichtungen weiter ausbauen.
eine Präventionsstrategie gegen Radikalisierung und für
Demokratieförderung entwickeln und umsetzen, die
Diskriminierungserfahrungen thematisiert und Teilhabe fördert.
das gesamtstädtische Streetwork-Konzept zur besseren Unterstützung
gefährdeter Jugendlicher unterstützen und weiter ausbauen.
einen dialog-basierten Ansatz zum praxisorientierten Lösen von Konflikten
zwischen verschiedenen Altersgruppen fördern.
Für Räume, die wachsen lassen
Junge Menschen brauchen Orte, an denen sie sich ungestört treffen, frei
entfalten, ausprobieren und ihre Ideen umsetzen können. In einer verdichteten
Stadt wie Dortmund müssen wir aktiv Freiräume für die Jugend schaffen und
erhalten.
Um Dortmund zu einer attraktiven Stadt für junge Menschen zu machen, werden wir
mehr selbstverwaltete Jugendzentren in allen Stadtbezirken gemeinsam mit
jungen Menschen einrichten und aufwerten.
bestehende Jugendfreizeitstätten modernisieren und mit zeitgemäßer
Ausstattung versehen.
mehr konsumfreie Orte schaffen, an denen Jugendliche abends ungestört Zeit
in Gruppen verbringen können.
Freiräume und Flächen in jedem Stadtteil zur Förderung kreativer,
sportlicher und musischer Aktivitäten sicherstellen, einschließlich
Proberäume für junge Bands.
Synergien bei der Raumnutzung fördern, indem wir Schulen, Kitas, Kirchen,
Stadtteilzentren, usw. ermutigen, ihre Räume Vereinen, Jugendgruppen,
Initiativen, usw. zur Verfügung zu stellen.
mehr öffentliche Plätze und Grünflächen einrichten, die jugendgerecht
gestaltet sind.
- für Jugendliche Brachflächen für Zwischennutzungen öffnen und die
selbstverwaltete Aufwertung unterstützen.
mehr kostenlose und rund um die Uhr geöffnete barrierefreie Toiletten im
öffentlichen Raum einrichten.
Schulhöfe und Sportanlagen außerhalb der Schulzeiten öffnen.
Jugendkulturinitiativen und Pop-up-Projekte im öffentlichen Raum
unterstützen.
gute Jugendverbandsarbeit langfristig finanziell sichern.
Mobilität für Jugendliche bezahlbar, attraktiv, sicher und verlässlich
machen und ÖPNV-Anbindung insbesondere in den Außenbezirken verbessern.